POWER BUILDING 2023 Wien Review
27. und 28. September 2023 Wien
Auch heuer wieder hat Krassimira Bojinowa eingeladen auf der PowerBuilding Datacenter Convention am 27. und 28. September im Parkhotel Schönbrunn das Gespräch zu suchen und den Dialog zu finden sowie die Trends und Stimmungen der österreichischen und internationalen Rechenzentrums-Branche auszumachen.
Die Key-Speech hielt Martin Madlo, Direktor der Austrian Datacenter Association kurz ADCA, über die neu ins Leben gerufene Interessensvertretung österreichischer Rechenzentrums-Stakeholder. Sie wird für den inneren, inhaltlichen Austausch und als strategisches Sprachrohr nach außen eine wichtige Plattform sein. Das Ziele der ADCA ist es das Image von Rechenzentren zu verbessern und die Vernetzung mit anderen Europäischen Schwestervereinigungen voranzutreiben. Harald Köfler, Geschäftsführer der Cooltec Austria, als Klimalösungsanbieter, RZ-Errichter und -Betreiber, wies auf die herausfordernde Aufgabe hin, die es bedeutet zwischen den drei Faktoren PUE (Power Usage Effectiveness), GWP (Global Warming Potential) und WUE (Water Usage Effectiveness) einen ausgewogenen Ausgleich herzustellen.
PowerBuilding Datacenter Convention 2023 – eine Auswahl der wesentlichen Beiträge
Der Siemens Xcelerator wurde von Claus Tinnacher vorgestellt der als offene Business Plattform der Vermittlung nachhaltiger Technologien am Marktplatz dienen, allen voran der von Wärmerückgewinnung. Thomas Tauer, Geschäftsführer der Rechenzentrumssparte der deutschen Akquinet hat ihren letzten RZ-Neubau vorgestellt, der sich durch Mehrfachnutzung am selben Baufeld (RZ + Turnhalle) und eine vorbildliche Einbindung sozialer, lokaler Einrichtungen auszeichnet. Das österreichische Umweltzeichen, als Verbandsmarke des Umweltministeriums, soll es einer breiten Menge an RZ-Errichtern und -Betreibern ermöglichen ein Nachhaltigkeitszertifikat zu erlangen. Es wurde von Josef Reschl seitens des VKI vorgestellt – Gernot Frauscher von Frauscher Consulting hat die wesentlichen Unterschiede zum deutschen Blauen Engel herausgearbeitet. Es ist beabsichtigt, dass mittelfristige Übergangsfristen für noch nicht rein natürliche Kältemittel die Annahme auf breiter Front wirtschaftlich attraktiv macht. Babak Falsafi, Professor auf der ETH Lausanne, stellte seinen „next step“ nach der Orientierung am PUE vor: das zusätzliche Messen und Benchmarken der Auslastung der betriebenen IT-Strukturen, als wesentlicher Hebel zur Gesamteffizienz. In dem Impulsvortrag von Markus Holzinger, T-Systems, und Christoph Strohmayer, FCG, wurde die über mehrere Jahre ausgelegte Resilienzsteigerung des Unternehmens-RZ im Wiener T-Center porträtiert. Die außergewöhnlich hoher Energieeffizienz der Flusswasserkühlung am RZ-Standort Ostermieting wurde von StackIT der Schwarz Gruppe nähergebracht. Die entsprechende Technik sei gut beherrschbar und die Behörden seien für Innovation aufgeschlossen. Quartierlösungen für die Zukunft mit Einbindung einer Palette an nachhaltigen Technologien (Abwärmenetze, Tiefengeothermie,…) werden von GETEC Switzerland realisiert.
Abschliessend an Tag zwei wurden von Martin Madlo, als Geschäftsführer der Digital Reality Austria die Grundwerte bei internationalen RZ-Projekten skizziert: keine neue Bodenversiegelung durch Nutzung von Bestandsgebäuden, möglichste Einbindung oder Aufwertung von bestehenden Quartieren, LEED-Zertifizierung, allesamt wichtige ESG-Commitments. Am Wiener Standort ist die Abwärmenutzung für die Klinik Floridsdorf eben in den Probebetrieb gegangen (3 MW max. Heizleistung). Mario Wallner, als Innovationsträger für Fernwärme bei den Wiener Netzen hat die gemeisterten Herausforderungen dieses erfolgreichen Projektes dargestellt: Kooperation aller Parteien auf Augenhöhe (Digital Reality, Wiener Netze, Klinik Floridsdorf), eine seriöse wirtschaftliche Betrachtung und der langfristige Wille zur Zusammenarbeit.
Alle Infos zu den Speakern und Location unter Powerbuilding 2023